Die Gesamtschul-Modellregion Vorarlberg ist Geschichte!
Der grüne Bildungssprecher Harald Walser, der sich um eine Wiederwahl in den Nationalrat bemüht, hat am 5.9.2017 als eines seiner politischen Hauptziele formuliert: „Bildung und die Umsetzung der Vorarlberger Modellregion für die Gemeinsame Schule!“ – „Er scheint da nicht ganz in der Realität zu leben“, erklärt dazu Rainer Gögele, der Obmann von Pro Gymnasium Österreich.
„Der mehrstimmige Beschluss des Vorarlberger Landtags vom 9.7.2015 ‘Der Vorarlberger Landtag ersucht in diesem Zusammenhang die Landesregierung, sich zu gegebener Zeit bei der Bundesregierung und den im National- und Bundesrat vertretenen Parteien dafür einzusetzen, dass die zur Umsetzung der Empfehlungen des Forschungsprojekts nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden und die nötigen legistischen Anpassungen erfolgen’, kann aufgrund des im Juni 2017 erfolgten Parlamentsbeschlusses nicht umgesetzt werden“, hält Rainer Gögele fest.
„Der in dieser Frage nicht zuständige Landtag hat den Bund ersucht, das zu ermöglichen, was dieser verweigert hat. Wie bisher müssen die Schulpartner Eltern und Lehrer in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Außerdem hat der Bund ausdrücklich ausgeschlossen, dafür zusätzliche Budgetmittel zur Verfügung zu stellen. Daher ist auch eine landesweite Umstellung auf eine „Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen nicht möglich bzw. wenig wahrscheinlich!“
„Damit ist ein wesentliches Anliegen der Initiative ‚Pro Gymnasium‘ erfüllt“, so Gögele: „Insbesondere geht es uns darum, dass durch eine Beendigung der unseligen Strukturdebatte (Gymnasium versus Gesamtschule) die Voraussetzungen geschaffen werden, sich wesentlichen inhaltlichen Weiterentwicklungen unseres Bildungssystems widmen zu können. „Es wäre aber falsch sich zufrieden zurückzulehnen,“ so Gögele, „denn es gibt noch viel zu tun: Es geht v.a. um die Frühförderung, die Änderung der Aufnahmekriterien ins Gymnasium, mehr Wertschätzung gegenüber der dualen Ausbildung, um ein verstärktes Erkennen und Beheben von Defiziten im Kindergarten-, Vorschul- und Volksschulalter, mehr Unterstützung für die Schulen durch Psychologen, Sozialarbeiter, etc. und einen qualitativen Ausbau des ganztägigen Angebots und einer Verstärkung des kostenlosen Förderunterrichts.“